Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ich gebe zu, ich hätte Ihnen und mir heute auch eine interessantere, eine spannendere Veranstaltung bei der siebten Landratswahl des Rhein-Neckar-Kreises gewünscht.
Interessant kann es ja noch werden, da kaum jemand weiß, was ich Ihnen jetzt, hier und heute sagen werde. Spannend wird es leider nicht mehr werden, da sie das Ergebnis der Wahl mehr oder weniger schon aus der Zeitung erfahren haben, da die meisten Fraktionen über die Presse schon mitgeteilt haben, wie und wen sie wählen. >>mehr>>
Rhein-Neckar-Zeitung vom 07.03.2018
Herr Weisbrod, die Grüne Kreistagsfraktion stellt den einzigen Gegenkandidaten zum amtierenden Landrat bei der anstehenden Landratswahl. Was hat die Fraktion dazu bewogen?
Für diese Entscheidung gibt es zahlreiche Gründe. Besonders relevant war für Bündnis 90/Die Grünen, dass Landrat Dallinger seine Versprechen nicht eingehalten hat. Er wollte Soziales und Umwelt voranbringen. Den großen Worten sind nicht die deckungsgleichen Taten gefolgt. Es gibt viele theoretische Konzepte für diese Bereiche, aber die Umsetzung ist nicht oder nur rudimentär erfolgt.
Landrat Dallinger hat sich in den acht Jahren seiner Amtszeit als knallharter Vertreter von CDU-Interessen entpuppt und macht eine Personalpolitik, die für uns nicht tragbar ist.
Daneben äußert LR Dallinger, er möchte starke Fraktionsvorsitzende, damit Absprachen in diesen Runden verbindlich sind. Konkret bedeutet dies, den Kreistag braucht man dann nicht mehr – wir in der grünen Fraktion haben da ein anderes Politikverständnis, ein demokratisches.
Die Fraktion hatte aus den Gründen oben beschlossen, eine/n Kandidat/in/en zu suchen, aber für eine wenig aussichtsreiche Wahl opfert sich niemand von außen. Ich habe aus der Fraktion mehrere Voraussetzungen erfüllt. Durch meine Studien fachliche Kenntnisse, praktische Erfahrungen, da ich schon seit fast zwanzig Jahren in einer Kreisverwaltung arbeite und schon jahrzehntelang kommunalpolitisch aktiv bin. Und ich war bereit für die Wahl zu kandidieren.
Um meine Aussage aus dem Wahlflyer des RNK zu zitieren, ich möchte einen sozialen, ökologischen und transparenten Rhein-Neckar-Kreis gemeinsam mit dem Kreistag, den Bürgerinnen und Bürgern und den Kommunen gestalten.
Die immer größer werdenden sozialen Unterschiede unserer Gesellschaft und deren Beseitigung sehe ich als große Aufgabe. Kinder aus dem Armutsbereich herausholen, Alleinerziehende besser unterstützen, die Versorgung mit preislich adäquatem Wohnraum.
Einen fairen, offenen, ehrlichen Umgang vor und bei der Wahl und ein intensives Nachdenken darüber, was unsere wichtigen Aufgaben als Kreis für die Zukunft sind.
Ich halte es mit Hermann Hesse: „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“ Das ist ein Satz, der vieles, was von uns Grünen kommt, richtig und zutreffend beschreibt. Wenn ich mit meiner Kandidatur die wählenden Kreisrätinnen und -räte zum intensiven Nachdenken über politische Inhalte, über die zu bewältigenden Themen und über die Kandidaten gebracht habe, wäre schon ein großes Ziel erreicht.